Der Begriff C2C leitet sich vom englischen „Corner-to-Corner“ ab, was soviel bedeutet wie „Ecke-zu-Ecke“. Wie der Name schon vermuten lässt, wird das Häkelstück dabei nicht in einfachen Reihen, sondern diagonal von einer Ecke zur anderen gehäkelt. Das C2C-Grundmuster („Afghan“) lässt sich recht schnell erlernen, lediglich der Anfang ist manchmal eine kleine Herausforderung. In diesem Beitrag zeigen wir Schritt-für-Schritt, wie die C2C-Technik funktioniert und wie sich damit einzigartige und teils auch verrückte Projekte umsetzen lassen.
Inhaltsverzeichnis
Schritt-für-Schritt-Anleitung – So funktioniert die C2C-Technik
Die Motive setzen sich beim C2C aus einzelnen Blöcken (also übergroßen „Pixeln“) zusammen, daher wird die Technik in den gängigen Häkelschriften hin und wieder auch als „Pixel häkeln“ bezeichnet. So entstehen nicht nur schnell und unkompliziert schöne lockere Muster, sondern es lassen sich auch diagonale Linien und Farbverläufe einarbeiten. Mit etwas Geschick kann man damit sogar Stickvorlagen nachhäkeln oder ganze Bilder kreieren. Der Fantasie sind mit C2C praktisch keine Grenzen gesetzt.
Einfarbige C2C-Arbeiten sehen mit ihrer leicht welligen, durchbrochenen Struktur unter anderem als Kissenbezug oder Tagesdecke sehr dekorativ aus. Diese sorgt darüber hinaus auch dafür, dass die Stücke nicht zu fest oder steif werden.
Eine Häkelarbeit besteht beim “Corner-to-Corner” grundsätzlich immer aus drei Teilen:
- die Zunahmen, mit denen die Höhe des Projektes bestimmt wird
- der Mittelteil, bei dem alle Reihen die gleiche Anzahl an Kästchen haben
- die Abnahmen, mit denen die Anzahl der Quadrate für die Fertigstellung reduziert wird
Und so funktioniert’s:
Der erste Block
Für das C2C-Häkeln sollten idealerweise bereits die folgenden Grundlagen beherrscht werden:
- Luftmaschen
- Kettmaschen
- Stäbchen
Die Blöcke setzen sich jeweils aus drei Luftmaschen und drei Stäbchen zusammen. Als erstes wird eine Luftmaschenkette mit 6 Luftmaschen angeschlagen. Die drei ersten Luftmaschen bilden den Ersatz für das erste Stäbchen, die anderen drei dienen als Basis-Kette. Gearbeitet wird im ersten Schritt somit ab der vierten Masche der Luftmaschenkette. Anschließend wird jeweils ein Stäbchen in die vierte, fünfte und sechste Masche der Luftmaschenkette gehäkelt. Diese ergeben zusammen den ersten Block. Danach muss die Arbeit gewendet werden.
Der zweite Block
Auch Block Nummer 2 startet mit 6 Luftmaschen, die drei letzten dienen dabei wieder als Ersatz für das erste Stäbchen. Ab hier wird analog zum ersten Block gearbeitet und jeweils ein Stäbchen in die vierte, fünfte und sechste Masche der Luftmaschenkette gehäkelt. Damit ist auch der zweite Block fertig. Dieser muss nun mit dem ersten verbunden werden.
Dazu kippt man den zweiten Block nach links auf den ersten, so dass das zuletzt gehäkelte Stäbchen auf der Oberkante der Vorreihe zum Liegen kommt. Die Verbindung erfolgt mit Hilfe einer Kettmasche, die in den Zwischenraum der drei Luftmaschen aus dem ersten Block gehäkelt wird. Die Stäbchen des ersten Blocks verlaufen nun senkrecht, die des zweiten waagerecht. Dadurch verrät das Muster gleichzeitig auch immer, wie die einzelnen Blöcke angeordnet werden müssen.
Tipp: Beim Beginn eines neuen Blocks geht man immer von der letzten Kettmasche aus. Hat man alles richtig gemacht, liegt diese waagerecht vor einem und der nächste Block wird links davon platziert.
Der dritte Block
Block 3 startet mit 3 (Ersatz-)Luftmaschen, die restlichen 3 Stäbchen werden in den Zwischenraum der Luftmaschenkette von Block 1 gearbeitet. Das wars auch schon: Der dritte Block ist fertig. Die Arbeit muss nun wieder gewendet werden.
Tipp: Die Anzahl der Luftmaschen kann man sich am einfachsten mit einer Art Eselsbrücke merken. Befinden die Blöcke sich außen (also am Rand) beginnen sie immer mit 6 Luftmaschen, liegen sie innen, sind es lediglich 3 Luftmaschen.
Der vierte Block
Der vierte Block wird genauso gearbeitet wie der zweite. Als Basis werden wieder 6 Luftmaschen angeschlagen und jeweils ein Stäbchen in die letzten drei Maschen gehäkelt. Danach wird das Kästchen wieder auf den zuletzt gehäkelten Block der Vorreihe gekippt und mit einer Kettmasche in den Luftmaschen-Zwischenraum verbunden.
Der fünfte Block
Die Vorgehensweise für Block Nummer 5 kennen wir bereits vom dritten Block: Dafür werden wieder drei Luftmaschen und drei Stäbchen in den Luftmaschen-Zwischenraum gehäkelt und mit einer Kettmasche im Zwischenraum des Blocks links daneben befestigt.
Der sechste Block
Der sechste Block ist der letzte in der dritten Diagonale und wird genauso gearbeitet wie der fünfte. Es werden wieder 3 Luftmaschen und anschließend 3 Stäbchen in den Zwischenraum gehäkelt. Die Arbeit anschließend wieder wenden.
Das ist im Prinzip auch schon das ganze Geheimnis hinter der C2C-Technik. Um nach dem sechsten Block einen siebten zu beginnen, wird die Arbeit erneut gewendet und wieder mit den obligatorischen 6 Luftmaschen gestartet. Auf diese Weise enthält jede Diagonale immer einen Block mehr als die vorherige und das Häkelstück wird höher und breiter.
Häkelstück zu einem Rechteck schließen
Soll das C2C-Häkelprojekt eine rechteckige Form erhalten, muss ab der Hälfte eines Quadrates die Anzahl der Blöcke reduziert werden. Statt Zunahmen werden jetzt also Abnahmen gehäkelt.
Am Beispiel eines Rechtecks mit zwölf Blöcken sieht das dann folgendermaßen aus: Entlang des ersten Kästchens (in unserem Fall also Block 6) werden 3 Kettmaschen gehäkelt. Es folgen 3 Luftmaschen, die wieder als Ersatz für das erste Stäbchen der Reihe dienen, sowie 3 Stäbchen in den Zwischenraum, um den Block zu komplettieren. Dieser wird wie gehabt über eine Kettmasche mit der Vorreihe verbunden.
Genauso geht es bis zum Ende der Reihe weiter (in unserem Beispiel insgesamt 3 Kästchen). Auf den letzten der Vorreihe wird kein weiterer Block mehr gesetzt, sondern die Arbeit erneut gewendet und wieder 3 Kettmaschen entlang des Kästchens aus der Vorrunde gehäkelt. Dadurch verschiebt sich der Startpunkt für die nächste Reihe um ein Kästchen.
Gut zu wissen: Wenn mit unterschiedlichen Farben gearbeitet wird, müssen die Kettmaschen beim Farbwechsel bereits in der neuen Farbe gehäkelt werden.
Jetzt folgen wieder die schon bekannten Schritte (3 Luftmaschen, 3 Stäbchen, 1 Kettmasche = 1 Block). Das Ganze wird so lange wiederholt, bis nur noch ein Block zu häkeln ist. In der letzten Abnahme-Reihe werden noch einmal 3 Kettmaschen in den Block der Vorreihe gehäkelt, danach folgen 3 Luftmaschen, 3 Stäbchen und eine Kettmasche.
Zum Schluss den Faden abschneiden und durch die Schlaufe ziehen. Fertig!
Hat dir der Artikel gefallen?
Wir freuen uns über eine Bewertung.